Bus mal wieder

Der Bus setzt an, in die Haltestelle einzufahren, ich sitze drin und will am Schild draußen nachschauen, wo wir genau sind. Doch dann bin ich vollständig abgelenkt. Auf dem Dach der Haltestelle liegt ein großer grüner Berg. Weihnachtsbäume. Auf dem Dach! Mal mit der Spitze, mal mit dem Stamm in Richtung Straße. Ich verdrehe den Kopf, muss über den Mittelgang des Busses und an den auf der anderen Seite sitzenden Menschen vorbeischauen, dann steigen weitere Passagiere zu um die ich herum gucke, doch all das kriege ich eigentlich gar nicht mit. Ich sinniere amüsiert wichtigen Fragen der Menschheit nach: wie kommen die da hin, ob die aus dem Fenster bzw. den Fenstern aus dem Haus dahinter… , oder von unten und wie… , ob nachts… und wieso denn überhaupt… ? Ob das eine Tradition… ? Und was denn wohl die BSR-Männer, oder ob die BVG-Leute … und wie viel hält so ein Dach, wenn jetzt noch Schnee drauf fallen würde? Alles sehr, sehr wichtig. Und erst Minuten später – oder Wochen? – registriere ich den Herrn mir diagonal gegenüber sitzend, der mich groß und spöttisch lächelnd anschaut und sich offenbar keinen Reim auf meine Mimik machen kann. Ich erwache aus meiner Weihnachtsbaum-Meditation und muss ganz schnell auf mein Handy gucken, sehr, sehr wichtig und mit leichter Gesichtserwärmung! Schließlich weiß ich immer noch nicht, wo wir grade sind!

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