Der Novemberwald ist kahl und ruhig und der Hund fragt nach Stöckchen während wir querwaldein durch die Pilze gehen. Irgendwann kommt der breite Sandweg und ich stelle mir einen Blick über die Felder vor, also links rum. Und da steht etwas, mitten auf dem Weg. Ein kleiner Trecker mit einem großen Mann am Lenkrad. Während wir uns von hinten nähern wird Gebrummel immer besser hörbar, die beiden haben offenbar eine Diskussion. Als wir bei Mann und Trecker ankommen, steigt er gerade runter, einen Schraubenschlüssel in der Hand. Liegen geblieben, ja, der zieht Nebenluft, blöd, genau mitten auf dem Weg. Schraubt herum. Ob ich was helfen kann, frage ich, schieben oder … nee, sagt der Mann, die drei Tonnen kriegen wir nicht bewegt, da muss er schon einen großen Trecker von zu Hause holen. Gleich aus dem nächsten Dorf. Er probiert es noch mal, steigt auf, schiebt seine blaue Mütze zurecht, den Schraubenschlüssel in die Jackentasche, die schweren Stiefel auf die Pedale, der Deutz brummelt, springt nicht an. Ich habe Handyempfang, sage ich, falls das weiterhilft. Handy hat er auch, winzig in seiner großen Hand und während er über die Netzabdeckung im Landkreis spricht, schaut er mich zum ersten Mal an – und ich bin fassungslos. Alles ergibt plötzlich einen Sinn. Die Figur, die Stiefel, weißer Bart und leuchtend blaue Augen – er ist es. Höchstpersönlich. In blauer Arbeitskluft getarnt. Verwirrt verabschiede ich mich, gehe zu der Bank mit Blick über die Felder und frage mich alles Mögliche. Da sehe ich ihn, wie er mit großen Schritten, Handy am Ohr, Richtung Nachbardorf eilt. Hund bringt Stöckchen, dann ist er nicht mehr zu sehen. Wenn ich nur lange genug hier sitzen bleibe, ob er dann kommt, um den kleinen Deutz abzuholen? Mit einem anderen Trecker? Oder mit dem Rentiergespann? Wie auch immer, ich bin ganz sicher, er war es und der Hund will weiter.