glatt

Beim arabischen Imbiss an der Ecke ist Hochbetrieb. Alle reden durcheinander, irgendwie bekommt jeder was er bestellt hat, in der Ecke an der Tür streitet sich ein Paar mit reduzierter Stimme über alles und nichts und links vor dem Tresen sitzt ein Borussia-Fan und will zahlen. Ein Mitarbeiter kommt um den Tresen, kassiert, man kennt sich. Das Aufstehen fällt dem Gast schwer, die Krücken stehen zwischen Stuhl und Wand eingeklemmt, die Jacke ist dick gefüttert und im Wege und eine Spastik in den Armen macht es nicht leichter. Komm, ich helf Dir, sagt der Tresenmann. Doch bevor er das darf, muss geklärt werden, für welchen Verein er ist. Logisch. Da die Antwort stimmt, darf er helfen. Aber nur beim Aufstehen. Der Weg zur Tür ist nicht lang, das streitende Paar unterbricht sich kurz und macht Platz. Doch die Tür geht schwer. Jemand drückt sie auf. Und der Tresenmann beschließt, ich komme noch mit zum Bus, draußen ist es glatt. Ein kurzer Blick über den Tresen zum Chef, Chef nickt. Das sei Unsinn, sagt der Gast, schon auf den spiegelglatten Stufen stehend, das könne er allein. Logisch, hört man noch, bevor die Tür zugeht, ich muss nur Zigaretten holen.

Achso, denke ich und habe vergessen, was ich bestellen wollte.

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